ESD-Schuhe – Schutz empfindlicher Elektronikbauteile
- vorgeschrieben in sensiblen Arbeitsbereichen
- verhindern die statische Aufladung
- reine ESD-Schuhe sind keine Sicherheitsschuhe
ESD Schuhe Test & Vergleich 2024
- ESD-Schuhe verfügen über einen besonders geringen elektrischen Widerstand und verhindern so eine statische Aufladung.
- Sie sind in Arbeitsbereichen mit besonders sensiblen elektronischen Geräten vorgeschrieben, um eine Beschädigung der Bauelemente zu verhindern.
- Nicht alle ESD-Modelle verfügen über die Ausstattung von Sicherheitsschuhen. Verfügen sie nicht über einen Zehenschutz, handelt es sich streng genommen nicht um Sicherheitsschuhe. Dennoch gibt es die Modelle in verschiedenen Kategorien von S1 bis S3 als Sandalen, Sneaker, Halbschuhe und Stiefel.
Oxypas Sport, Berufsschuh Ela
- Obermaterial Leder
- Innenmaterial Textil
- Synthetiksohle
- gute Dämpfung
Vorteile | Nachteile |
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Puma Elevate Knit Green Low 643170 – S1P ESD
- hitzebeständige Gummisohle
- atmungsaktiv
- Fiberglaskappe
- Funktionsfutter
- Durchtrittschutz
Vorteile | Nachteile |
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Uvex Sportsline Arbeitsschuhe – Sicherheitsschuhe S1P SRC ESD
- textiles Obermaterial
- klimaoptimiertes Innenmaterial
- Schnellverschluss
- profilierte Sohle
- gute Dämpfung
Vorteile | Nachteile |
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ELTEN Mila Low ESD S1 Damen Sicherheitsschuhe
- Mikrofaser/Meshmaterial
- Atmungsaktives Textilfutter
- PU-Sohle
- Stahlkappe
Vorteile | Nachteile |
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Was zeichnet ESD-Schuhe aus?
ESD-Schuhe verfügen laut der EN 61340-5-1 (auch bekannt als ESD-Norm) über einen bestimmten Widerstand, der das Ableiten von Ladungen verringert. Sie gehen damit über die antistatischen Eigenschaften konventioneller Sicherheitsschuhe noch hinaus. Entsprechend des Durchgangswertes kannst du sie in drei Kategorien einteilen:
- Leitend: Durchgangswiderstand bis 100 kΩ (Kiloohm)
- Antistatisch: Durchgangswiderstand von 100 kΩ (Kiloohm) bis 1 GΩ (Gigaohm)
- Isolierend: Durchgangswiderstand über 1 GΩ (Gigaohm)
ESD-fähig sind dabei nur die Modelle, deren Durchgangswiderstand sich zwischen 100 kΩ (Kiloohm) und 35 MΩ (Megaohm) bewegt.
Wie funktioniert das Verhindern der Spannungsübertragung bei ESD-Schuhen?
Die antistatische Wirkung wird in der Regel über die Sohle erzielt. Hier kommt vielfach Polyurethan zum Einsatz (PU). Das Material ist aufgeschäumt, fest ummantelt und verfügt über kleine Lufteinschlüsse, die eine Aufladung unterbinden. Neben PU ist das auch durch eine Gummisohle möglich.
Äußerlich erkennst du ESD-Modelle an einem Symbol, das am Schuh angebracht sein muss. Oft ist das eine kleine gelbe Plakette. Zudem muss es einen Prüfbericht in Form eines Zertifikats geben.
Von reinen ESD-Schuhen bis zu S3 gibt es verschiedene Arten
Reine ESD-Schuhe, die ausschließlich auf die antistatischen Eigenschaften ausgelegt sind, benötigen im Prinzip nicht einmal eine Zehenschutzkappe. Das macht sie besonders leicht – allerdings gehören sie damit streng genommen auch nicht zu den Sicherheitsschuhen. Erfüllen die Modelle eine Sicherheitsklasse, kannst du ESD-Schuhe als S1 bis S3 erwerben, wobei ganz unterschiedliche Modelle von Sandalen über Halbschuhe und Sneaker bis hin zu Stiefeln erhältlich sind.
Vor- und Nachteile
ESD-Schuhe bieten in sensiblen Arbeitsbereichen einen hervorragenden Schutz für empfindliche elektronische Bauteile. Die Ausstattung mit einer speziellen Sohle führt dazu, dass du den Unterschied zu einem konventionellen Sicherheitsschuh gar nicht spürst. Viele der Modelle sind für den Innenbereich konzipiert und bieten so einen angenehmen Tragekomfort durch das geringe Gewicht. Gleichzeitig hast du die volle Flexibilität, da es ESD-Schuhe auch in den Klassen S1 und S3 gibt – falls es doch mal der robuste Stiefel sein soll.
Nachteilig an den Schuhen ist allerdings sicherlich, dass sie sich nicht für alle Berufe gleichermaßen eignen bzw. für Elektriker sogar gefährlich sind, da in diesen Berufen gerade keine Erdung gefragt ist. Auch sind nicht alle ESD-Modelle gleichzeitig auch Sicherheitsschuhe, da für die Bezeichnung zunächst keine weiteren Sicherheitsmerkmale erfordert.
Vorteile | Nachteile |
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Was du beim Kauf von ESD Schuhen beachten solltest
Arbeitest du in einem sensiblen Arbeitsbereich, in dem ESD-Schuhwerk Vorschrift ist, erkundige dich zunächst, ob weitere Anforderungen gelten. Neben den Ausstattungsmerkmalen bist du dann relativ frei in der Wahl. Wir haben die wichtigsten Kriterien zusammengestellt, die dich bei deiner Kaufentscheidung unterstützen sollen.
Kriterium | Hinweise |
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Ausstattung |
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Design |
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Größe und Gewicht |
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Ausstattung – die Richtlinien der Sicherheitsklasse sind entscheidend
Über welche Ausstattungsmerkmale die Artikel verfügen, hängt von der Sicherheitsklasse ab. Natürlich müssen die jeweiligen Kriterien erfüllt sein. Handelt es sich um reine ESD-Schuhe, gelten keine Anforderungen hinsichtlich der Zehenschutzkappe, wenngleich die Modelle dann streng genommen nicht zu den Sicherheitsschuhen zählen. So hat beispielsweise Birkenstock einige seiner Sandalen als ESD-Schuhe im Sortiment.
Besteht allerdings doch ein Bedarf an einer bestimmten Sicherheitsklasse, so hast du die Wahl zwischen ganz unterschiedlichen Modellen der Kategorien S1, S1P, S2 oder auch S3, die jeweils die Vorschriften hinsichtlich Zehenschutz, geschlossener Ferse, gegebenenfalls auch Durchtritt- und Wasserfestigkeit erfüllen und sich damit bei Bedarf auch für den ganzjährigen Einsatz im Freien eignen.
Design – sportliche Modelle mit hohem Tragekomfort sind beliebt
Hinsichtlich des Designs gibt es kaum etwas, das es nicht gibt. Da ESD-Schuhe nicht automatisch auch Sicherheitsschuhe sind, findest du hier von den offenen Birkenstock-Sandalen bis hin zu robusten Stiefeln nahezu alle Designs für jeden Einsatzbereich. Dabei gibt es auch kaum Einschränkungen, was die Farben angeht – wenngleich natürlich, wie bei Sicherheitsschuhen üblich, die gedeckteren Töne dominieren. Doch auch Freunde greller Farben werden vor allem bei den sportlichen Turnschuhen fündig.
Bei den Verschlüssen hast du dann die Wahl zwischen Klettverschluss, Riemen und der klassischen Schnürung. Während dir die Schnürung für gewöhnlich den besten Halt bietet, haben Klettverschlüsse den Vorteil, dass du relativ schnell hinein schlüpfen kannst.
Größe und Gewicht – metallfreie Materialien sorgen für ein geringes Gewicht
Bei ESD-Schuhen werden für gewöhnlich leichte Materialien wie Kevlar, Kunststoffe und metallfreie Schutzkappen aus Fiberglas verbaut. Das macht die Modelle robust bei gleichzeitig geringem Gewicht und bietet so einen hervorragenden Tragekomfort. Allerdings gibt es hier dann oft Abstriche hinsichtlich der wasserabweisenden Eigenschaften. Benötigst du einen robusten Schuh für draußen, dann ist Leder eventuell die bessere Wahl.
Bei der Passform hast du bei einigen Anbietern die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Weiten zu wählen. Das ist besonders für Menschen mit schmalen Füßen praktisch – etwa auch, wenn Frauen Unisex-Modelle kaufen, die ansonsten oft eher breit ausfallen.
Tipps zu Pflege und Reinigung
Grundsätzlich gelten für ESD-Modelle die gleichen Tipps für Pflege und Reinigung wie für alle anderen auch. Besonders wichtig erscheint hier allerdings die Reinigung der Sohle. Diese solltest du stets sauber und frei von Verunreinigungen halten, damit sich der Übergangswiderstand zum Boden nicht unnötig vergrößert und die Funktionalität einschränkt. Auch das Auskühlen im Winter, wenn du die Schuhmodelle etwa draußen lagerst, vergrößert den Widerstand und schränkt die Funktion merklich ein.
Elten, Puma und Uvex – sportliche Modelle sind beliebt
Die Produktvielfalt ist groß, du bekommst im Prinzip für jeden Einsatzbereich einen Schuh, der die ESD-Norm erfüllt. Nichtsdestotrotz sind vor allem sportliche Designs bei den KäuferInnen beliebt. Kein Wunder, gelten die Anforderungen vor allem in sensiblen Arbeitsbereichen innerhalb von Gebäuden, die geringe Ansprüche an wetterfeste Schuhmodelle legen. So gehören die Qualitätsprodukte von Puma, Uvex und Elten zu den absoluten Topsellern.
Hersteller | Besonderheiten |
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Puma |
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Uvex |
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Elten |
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ESD-Schuhe erhältst du in jedem Fachgeschäft für Arbeitsbekleidung. Teilweise führen auch Baumärkte eine eigene Sparte für Berufsbekleidung. Daneben bietet das Internet eine riesige Auswahl unterschiedlicher Produkte. Neben den eigenen Webshops der Markenhersteller findest du auch hier zahlreiche Shops für Berufsbekleidung sowie Versandhändler, die unter anderem ESD-Modelle anbieten. Ein Nachteil des Onlinekaufs ist dabei allerdings die fehlende Möglichkeit, den Schuh anprobieren zu können. Unter anderem wirst du hier auf folgende Marken treffen:
- Engelbert Strauss
- Atlas
- Haix
- Abeba
- Elten
- Birkenstock
FAQ – die wichtigsten Fragen rund um ESD-Schuhe
Hast du noch Fragen rund um ESD-Schuhe? Wir haben noch einige Informationen zusammengetragen, die eventuell für dich interessant sind. Unser FAQ-Bereich bietet Antworten auf die häufigsten Fragen von potenziellen KäuferInnen.
Frage | Antwort |
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Was sind ESD Schuhe? | ESD-Schuhe verfügen über einen besonders geringen Widerstand und verhindern so den Austausch elektrischer Ladung. So bieten sie einen besonders guten Schutz, wenn du mit sensiblen elektronischen Geräten abreitest. Erzielen lässt sich dieser spezielle Schutz über die Sohle. |
Was machen ESD Schuhe? | ESD-Schuhe sorgen für eine Erdung, indem die Sohle einen besonders geringen Widerstand bietet. So kann keine statische Aufladung erfolgen, die sich dann an metallischen Bauteilen entlädt und zu Beschädigungen an elektronischen Komponenten führen kann. |
Wann müssen ESD Schuhe getragen werden? | ESD-Schuhe benötigst du in einigen Berufen. Dazu gehören z. B. die Herstellung von Mikrochips, im Umgang mit sensiblen elektronischen Bauteilen, der Arbeit im Lackierbetrieb, Labortätigkeiten, der Arbeit in medizinischen Bereichen oder im Umgang mit brennbaren Flüssigkeiten und Gasen. Umgekehrt dürfen Berufe wie Elektriker gerade keine ESD-Schuhe tragen, da die Erdung hier sogar gefährlich ist. |
Was bedeutet ESD bei Schuhen? | ESD bedeutet Electro Static Discharge, d. h. elektrostatische Entladung und bezeichnet einen Ausgleich zwischen zwei Objekten, bis das elektrische Gleichgewicht wiederhergestellt ist. Oft dauert das nur den Bruchteil einer Sekunde, z. B. durch einen Funken. Diese Entladung statischer Elektrizität kann vielfach zu Schwächungen an sensiblen elektronischen Bauteilen führen, die sich dann als Defekt oder Störung äußern. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn du über einen Teppichboden gehst und anschließend ein Metallteil berührst. Bis es als Mensch hier für dich unangenehm wird, braucht es eine Entladung von ganzen 3.000 Volt. Bei sensiblen Bauelementen geht das allerdings wesentlich schneller:
Dabei beeinflussen auch das Klima, der Verschmutzungsgrad, Oberflächenbeschaffenheit und -widerstand sowie die Materialeigenschaften die Höhe des elektrischen Widerstands. Aufgabe des ESD-Beauftragten ist es, diese Faktoren bei der Berechnung zu berücksichtigen. |
Weiterführendes
Dieses Video erklärt dir, wofür du ESD-Schuhe benötigst:
- Einen Überblick über weitere ESD-Schutzmaßnahmen findest du hier: http://www.tridonic.com/com/de/down…
- Uvex erklärt den Unterschied von Antistatik und ESD: https://www.uvex-safety.com/blog/d…